Hot Water Music – 20th Anniversary Collection (LP-Box)
20 Jahre Hot Water Music. 20 Jahre Gainesville-Punk. 20 Jahre Rauhbeinigkeit, Melodiegefühl, Herz und Schmerz sowie krachige Punk-Gitarren und die für Hot Water Music typischen hymnischen Singalongs.
Das erste Mal, dass ich Hot Water Music hörte, war auf einer Tour der deutschen Emo-Band Lightsome Ende der 1990er-Jahre. Als Merchandiser und mit einem kleinen Mailorder im Gepäck fuhren wir durch Österreich und spielten einige Hardcore-Shows. Lightsome coverten damals „Minno“ von der „Forever And Counting“. Außerdem hatte ich einige Doghouse Records-Alben auf Vinyl dabei (die ich im Übrigen alle am ersten Abend ausverkaufte). Die Power, die Hot Water Music damals auf Platte gepresst hatten, beeindruckte mich zutiefst. Für mich gab es zu dieser Zeit kaum eine intensivere (Emo-)Hardcore-Band (mit Ausnahme vielleicht von BoySetsFire).
Das änderte sich nach dem 2001er-Album „A Flight And A Crash“. Häufig geht der Charme einer Band verloren, wenn die Band erfolgreich wird. Die Hallen werden größer, die Produktion besser und die Szenepolizei stänkert so ein bisschen vor sich hin. Bei Hot Water Music war das nicht der Fall. Viel mehr verloren die Songs der späteren Alben ein wenig an Glanz und Intensität. Hört man die „20th Anniversary Collection“-LP-Box, so kann man das ganz gut nachverfolgen. Jede Seite, der vier LPs spiegelt ein Album wider, beginnend mit „Fuel for the Hate Game“. Vier Songs vom 2012er-Album „Exister“ schließen die Diskographie ab. Außerdem gibt es noch vier Lieder der beiden Zusammenstellungen „Never Ender“ und „Till the Wheels Fall Off“.
Ob es solch eine Box gebraucht hat ist zumindest fraglich, zumal bereits die letzte offizielle Veröffentlichung lediglich ein Live-Album war („Live in Chicago“). Eine runde Sache ist es trotzdem, da auch die Songauswahl der einzelnen Alben ziemlich stilsicher ist und wahrscheinlich den Wünschen der Fans entsprechen dürften. Und so gibt es unter anderem „No Division“, „Paper Thin“, „Remedy“ und „Moonpies For Misfits“ sowie das Gefühl eine richtig gute „Best of“-Compilation zu hören.
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Video: Hot Water Music – „Paper Thin“