Flash Forward – Live in Köln (26.01.2018)
Manchmal landet man auf Konzerten von Bands, die man nicht so richtig auf dem Schirm hatte, in diesem Fall Flash Forward aus dem Ruhrgebiet, die gerade mit Templeton Pek unterwegs sind.
Templeton Pek habe ich zum ersten Mal beim Scream It Out Loud Festival in Düsseldorf mit Bands, wie Alkaline Trio, The Flatliners, Teenage Bottlerocket und KMPFSPRT gesehen. Auch wenn die Herren aus Birmingham durchweg sympathisch wirken und die Songs wirklich ordentlich sind, so richtig überspringen will der Funke heute bei mir leider nicht. Beim Publikum kommen die Briten allerdings wirklich gut an und in meinem Umfeld werden stellenweise Vergleiche mit Rise Against gezogen, was ja auch nicht die schlechteste Referenz ist.
Mal abgesehen von offensichtlichen Hits „Kickstart“ und „Lion“ der kürzlich veröffentlichten „Revolt“ hat mich die Platte von Flash Forward beim ersten reinhören nur bedingt abholen können. Mir klingt das etwas zu glattgebügelt, da hätten ruhig noch ein paar Fältchen verbleiben dürfen – vielleicht gibt es ja im Live-Eindruck ein paar formgebende Schatten?
So richtig glücklich wirkt die Band beim Aufbau nicht, ich hoffe, dass sie mögliche Missstände schnell vergessen und den Auftritt genießen können, denn das Tsunami ist ausverkauft und das durchweg recht junge Publikum hat augenscheinlich richtig Bock. Als Sänger Stefan Weigel die Bühne betritt, gibt es in die ersten ermutigenden Zurufe, welche ihm schonmal ein kleines Lächeln entlocken.
Im Handumdrehen scheint die Stimmung dann sowohl auf, als auch vor der Bühne ausgelassen und textsicher ist das Publikum sowieso.
Das wirkt schon alles sehr professionell, was die Jungs aus dem Ruhrpott da abliefern. Nebelmaschine und extra Licht zur Beleuchtung des Publikums stehen bereit, das Cover Artwork ziert den Verstärker und die rote Flagge auf selbigem, schmückt die Bühne. Das Ganze scheint alles schon ziemlich durchdacht und mit Sicherheit auch für eine andere Bühnengröße, als die des Tsunami angepeilt.
So fett ein ordentlich aufgedrehter Bass gerade in den musikalischen Gefilden, in denen sich Flash Forward bewegen auch klingen mag, wenn da zwei Gitarristen auf der Bühne stehen und sich verausgaben, darf man die auch gerne hören… Manchmal vermag sogar die wirklich schöne Stimme von Sänger Weigel kaum gegen den Druck der Tiefen anzukommen, wirklich schade!
Naja dem kritischen Schreiberling fällt sowas eben auf, der tollen Stimmung des Publikums tut das jedoch wirklich keinen Abbruch und so wird jeder Song bis zu letzten Zugabe in vollen Zügen zelebriert und ich denke, dass sich die Größe der Bühnen demnächst dem angepeilten Ideal annähern wird.