Cloud Nothings – Life Without Sound
Och, darf ich im Januar schon von einem Album des Jahres sprechen? Nicht? Okay, aber was Cloud Nothings mit „Life Without Sound“ raushauen ist schon sehr sehr gut.
Wenn man über Cloud Nothings liest, dann fällt häufig auch der Begriff Lo-Fi. Von dieser Begrifflichkeit dürfte sich die Band um Sänger Dylan Baldi mit „Life Without Sound“ dann doch verabschiedet haben. Die Band aus Cleveland schrammelt zwar immer noch wie eine klassische Garagenband, der Sound ist aber doch sehr zielführend und rund produziert. Ein Blick in die Bandinfo zeigt dann auch, dass mit John Goodmanson wieder ein Mann vom Fach an den Reglern saß. Immerhin verhalf er schon Sleater-Kinney und Death Cab For Cutie zu ihrem Sound. Lediglich der punkige Brecher „Darkened Rings“ bricht ein bisschen mit dem warmen Sound der anderen Songs, was zu verschmerzen ist.
Die anderen Songs erinnern ein bisschen an „High/Low“ (1996) das Debütalbum von Nada Surf, bzw. deren erste EP „Karmic“ (1995). Der Indie-Charme von Cloud Nothings wäre damals ebenso ins College-Radio verfrachtet worden. Und eine weitere Gemeinsamkeit besteht zwischen diesen beiden Bands. Beide haben (bezogen auf die beiden oben genannten älteren Alben von Nada Surf) ein extrem gutes Händchen für Melodien, die jedoch mit einer „jugendlichen“ Angepisstheit dargeboten werden. Eine Mischung, die ich sehr gerne mag.
„Life Without Sound“ gehört ins Autoradio (nicht nur) im Sommer. „Life Without Sound“ gehört auf die Bühne der kleinen Clubs und „Life Without Sound“ gehört auf jede gutgelaunte Party. Denn mit einem Bier in der Hand lässt sich wahrscheinlich noch ein bisschen besser auf dieses Album tanzen. Geiles Teil!
Video: Cloud Nothings – „Modern Act”