Buffalo Tom – Quiet And Peace
Sie gehören zu den besten Alternative-Rockbands der 1990er-Jahre – Buffalo Tom. Auch ohne große Hits oder riesige Fanbase schaffte es das Trio, für sich eine eigene kleine Nische zu finden und es sich darin kuschelig zu machen. Mit ihrem neuen Album „Quiet And Peace“ überzeugen sie mal wieder auf ganzer Linie. Auch wenn das wahrscheinlich wieder viel zu wenig Menschen mitbekommen werden.
Das Trio aus Boston spielt seit mehr als 30 Jahren zusammen. Ihr erstes selbstbetitelte Album produzierte die Band Ende der 1980er-Jahre mit Dinosaur Jr.-Kopf J. Mascis. Ein guter Start in die damalige Grunge- und Alternative-Szene. Aber erst mit ihrem dritten Album („Let Me Come Over“) und der Single „Tailights Fade“ erreichten Buffalo Tom ein größeres Publikum. 1995 erschien dann der Klassiker „Sleepy Eyed“, mit der auch von MTV gepushten Single „Summer“. Ja, damals hat das Musikfernsehen noch Songs „gepusht“. Für mich ist das einer der Top 10-Songs aller Zeiten, den ich auch immer mal wieder bei Auftritten von meiner Band Schreng Schreng & La La spiele. Ein Song, den man nicht besser schreiben kann und der völlig zu Recht auch in den britischen Charts landete.
1998 verabschiedete sich die Band mit dem eher enttäuschenden Album „Smitten“, um nach fast zehn Jahren wieder ins Musikbusiness einzusteigen. Das Album „Three Easy Pieces“ zeigte eine etwas eingerostete Band. Erst „Skins“ zeigte 2011, welch großes Potential immer noch in dieser Band steckt. Mit „Quiet And Piece“ gibt es nun, sieben Jahre später, ein weiteres Lebenszeichen von Buffalo Tom. Und ganz ehrlich, es ist das beste Album seit „Sleepy Eyed“. Hits wie die Uptempo-Nummer „All Be Gone“ oder das dezent treibende „Lonely Fast And Deep“ wechseln sich mit typischen Buffalo Tom-Nummer („Slow Down“, „Overtime“) ab. Dazu gibt es als Bonustrack noch das wundervolle „Saturday“, dass in seinem akustischen Gewand an die Bonustracks vom 1990er-Album „Birdbrain“ erinnert („Heaven“, „Reason Why“). Mit diesem Song schließt sich für mich, wohlgemerkt Fan der Band, ein Kreis. Die Band ist wieder da, wo sie hingehört. An die Spitze stilvoller und toller Indie-Bands, für die sich keine Stil- oder Businessfragen mehr stellen. Jetzt noch ein Livekonzert in der Nähe und alles ist/wird gut. Tolles Album.
Video: Buffalo Tom – „Roman Cars“