Blink-182 – California
„We bought a one-way ticket, so we can go see The Cure. And listen to our favorite songs in the parking lot. And think of every person I ever lost in San Diego… Can´t go back to San Diego.“ (aus „San Diego“)
Blink-182 sind zurück. Mit Matt Skiba von Alkaline Trio am Gesang und einigen wirklich guten Songs im Gepäck. Ich persönlich habe mit der Band ja eigentlich schon 2005 abgeschlossen, als sich die Band das erste Mal ernsthaft trennte. Wiedervereinigung und das 2011er-Album „Neighborhoods“ habe ich dann nur zur Kenntnis genommen. Trotzdem habe ich mir die Band dann vor zwei Jahren in Dortmund angeschaut. Da konnte man schon sehen, dass es um die Beziehung zwischen Tom DeLonge und Mark Hoppus nicht sonderlich gut bestellt ist. Ich glaube, die beiden haben sich wirklich 90 Minuten lang keines Blickes gewürdigt. So war dann auch das Konzert. Bemitleidenswert.
Als DeLonge dann im vergangenen Jahr endgültig aus der Band verschwand (warum und wie auch immer), dachte man eigentlich, dass sich das Thema Blink-182 erledigt hat. Aber weit gefehlt. Aus der Not geboren, traten Schlagzeuger Travis Barker und Hoppus mit Skiba bereits im März 2015 beim MusInk Tattoo and Music Festival gemeinsam als Blink-182 auf. Ganz offensichtlich stimmte die Chemie wieder und schon bald verschwand die Band im Studio, um eine neue Platte aufzunehmen. Wer genau ins Booklet schaut, findet interessanter Weise noch einen weiteren bekannten Namen. Mit Goldfinger-Gitarrist John Feldmann wurde „California“ nämlich von einem weiteren Pop-Punker produziert. Zusätzlich dazu gibt es dann auch Songwriting-Credits für Feldmann.
Wer letzten Endes für die Frische-Kur verantwortlich ist, kann aber dahinstehen. Alle vier machen einen super Job. Songs wie die Single „Bored To Death“ oder das treibende „No Future“ machen Spaß und zeigen, wie unpeinlich ein Blink-Album im Jahr 2016 eigentlich sein kann. Interessant finde ich aber noch etwas anderes. Egal, in welchen Text man schaut. Rein theoretisch könnte man immer mal wieder einen Hinweis auf die Beziehung DeLonge/Hoppus finden. Aber bei den Jungs weiß man ja nie. Wahrscheinlich bepissen sich die Jungs über Mutmaßungen wie die soeben getätigte. Aber sei es drum. Am Ende ist „California“ nicht nur besser als erwartet, es ist sogar richtig gut geworden.
„I know I messed up and it might be over. But let me call you, when I am sober.“ (aus „Sober“)
Video: Blink-182 – „Bored To Death“