Beatsteaks – Yours
Als vor einigen Wochen die Single „L auf der Stirn“ (feat. Deichkind) veröffentlicht wurde, konnte man in den verschiedensten Foren oder Kommentarspalten lesen, dass es nun wohl endgültig mit den Beatsteaks vorbei ist. Kein Punkrock mehr, belanglose Popmusik und überhaupt alles ist scheiße. Aber weit gefehlt. Die Beatsteaks veröffentlichen mit „Yours“ ein vielseitiges und überdurchschnittliches Album.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Band in der vergangenen Woche zwei Mal Live erleben durfte (Düsseldorf und Jamel) und sich mir deshalb einige Songs (wie zum Beispiel „I Do“) anders erschließen, als sie es vielleicht ohne diesen Eindruck getan hätten. Und ja, die Deichkind-Single finde ich schwach, wie auch das Stereo Total-Feature, das ich wirklich komplett überflüssig finde (liegt aber auch an meiner Aversion Stereo Total gegenüber). Dafür sind aber mit „Break Down“, „40 Degrees“ und dem hervorragenden „Fever“ drei absolute Knaller alleine in der ersten Hälfte des Albums zu finden.
Die Beatsteaks bemühen sich auf „Yours“ um Abwechslung und loten Grenzen aus. Das zeigt auch das auf deutschgesungene „Abbadu“ das Sänger Arnim gemeinsam mit Farin Urlaub (Die Ärzte) singt. Den Song muss man, wie das oben genannte „I Do“ einfach mehrmals hören, damit er sich dem Hörer erschließt. Da hat man es mit dem Jamie T-Feature etwas einfacher. „Hate To Love“ ist eine moderne Disco-Rock-Nummer, die einfach gut ist.
Gegen Ende des Albums bolzen die Beatsteaks mit „Gap“ noch mal einen Punkrock-Knaller runter, der – wie auch die Live-Auftritte der Band – beweisen, dass hier immer noch eine waschechte Rockband am Start ist. Nur eben eine, die über den Tellerrand hinausschaut. Ich für meinen Teil finde „Yours“ super.
Video: Beatsteaks – „40 Degrees“