Arkells – Live in Köln (05.11.2015)
Spontan fragt unser Herausgeber, ob ich für einen Kollegen vom Konzert der Arkells im Kölner Luxor berichten möchte. Der Bandname sagt mir etwas und irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass ich die Herren bereits live gesehen habe. Ein paar Videos helfen weiter, die Arkells haben im vergangenen Jahr den Support für Augustines im Düsseldorfer Zakk geliefert.
So richtig kann ich mich leider nicht mehr an die Band erinnern, da ich damals zum letzten Song angekommen bin und dann schnell nach vorne geflitzt bin, um zwei Fotos zu machen. Da dieser kleine Eindruck kein schlechter war und ich weiß, dass ein paar Freunde ebenfalls zum Konzert wollten, sagte ich zu und war gespannt, was mich erwartet. Als wir das Luxor betreten hat der Support bereits die Bühne verlassen, der Bereich vor der Bühne ist ganz gut gefüllt, lässt aber noch genügend Platz zum Tanzen, der später auch notwendig sein wird.
Dann betritt die Band die Bühne. Das breite Grinsen von Sänger Max Kerman soll währen der Show kaum weichen, womit er im gut gemischten Publikum ordentlich Sympathiepunkte sammelt und nicht wenige Strahlen gerne zurück. Aber nicht nur Max hat eine Menge Spaß auf der Bühne, der Rest der Band wird von ihm immer wieder angesprochen, angepiekst, angekuschelt oder es werden kleine Anekdoten erzählt, so, dass sich seine ausgelassene Stimmung auch auf sie überträgt. Das Publikum macht jeden Spaß mit. Hier klatschen, dort singen und getanzt werden darf sowieso.
Soundtechnisch ist das Luxor leider immer eine Art Russisch Roulette. Der Soundmann der Arkells hat das allerdings sehr gut im Griff. Ich kann mich ehrlich gesagt kaum daran erinnern dort ein derart ordentlich abgemischtes Konzert erlebt zu haben. Der Mann sollte sofort fest eingestellt werden!
Ach da war ja noch das mit dem Platz zum Tanzen, als Max die Ansage macht, dass doch bitte das Licht ausgeschaltet werden solle und dann bitte jeder mit geschlossenen Augen unbeobachtet tanzen soll, als ob er alleine zu Hause wäre, bin ich froh, dass das Luxor noch genügend Raum bietet. Ja, ich habe geblinzelt und auch die Beleuchtung des Notausgangs hat den ein oder anderen raumgreifenden Tänzer entlarvt. Schöne Idee, die Spaß gemacht hat.
Zur Zugabe macht sich Max dann mit Akustigitarre bewaffnet auf den Weg in die Mitte des Publikums, um einen Song unverstärkt und wie vorher auch schon mit gesanglicher Unterstützung von Gitarrist Mike DeAngelis und Keyboarder Anthony Carone zu spielen. Das ist natürlich nicht neu, die Herren der Augustines machen das zum Beispiel auch sehr gerne. Aber solche kleinen, unerwarteten Einlagen sind immer wieder schön!
Mag sein, dass sich die Arkells von der Euphorie und den Entertainmentqualitäten der Augustines haben inspirieren lassen – fair enough – das ist schon sehr auf dem Punkt, was die Kanadier da abliefern. Jetzt muss mir nur noch jemand erklären, weshalb ich während des Konzertes immer wieder an Knight Rider denken musste…
Video: Arkells – „Michigan Left“