Easy October – Tangled Up In Black
2014 veröffentlichte Kristoffer Hedberg sein Album „Sweethearts Before The Fall“. Einen melancholischen Indie/Country/Pop/Americana-Bastard, den ich mir bis heute immer mal wieder aus dem Plattenregal fische, weil er so wundervoll relaxt aus den Boxen wabert. Mit „Tangled Up In Black“ erreicht Hedberg, der immer noch unter dem Namen Easy October unterwegs ist, zwar nicht ganz die Tiefe und Schönheit des 2014er-Albums, schön anzuhören ist es aber trotzdem.
Seit dem hochgelobten Debüt „Things We Said Yesterday“ (2013) hat Hedberg immer wieder Musiker aus seinem Umfeld (z.B. Amanda Werne (Slowgold), Kristofer Astrom oder Elin Ruth Sigvardsson) für die Produktionen oder die Liveumsetzung von Easy October gewinnen können. Für das neue Album konnte er mit Frederik Askerdal, Christopher Liberg, Pontus Blom und Patrick Carlsson einen beständigen Kern etablieren, der genau weiß, was er da tut. Denn auch die neuen Songs klingen alle ganz wunderbar.
Natürlich ist das hier nicht der neue heiße Scheiß. Vielmehr merkt man den Einfluss der Beatles. Das war aber auch schon bei den Vorgängeralben der Fall. Diesmal sagen aber auch die Fleetwood Mac der 1980er-Jahre „Hallo“ und in ganz selten Momenten melden sich auch späte ABBA zu Wort. Die Arrangements von Easy October scheinen hierdurch noch ein bisschen breiter und ausgeprägter, ohne jedoch völlig überfrachtet zu sein.
Am Ende bleibt ein schönes Popalbum für sonnige Stunden zu zweit oder die Rückfahrt nach einem stressigen Arbeitstag. Auch der WDR sollte die Platte in die Rotation nehmen. Das WDR 2- und WDR 4-Publikum würde es ihm nämlich danken. Ich werde aber weiterhin lieber zu „Sweethearts Before The Fall“ greifen, es scheint im direkten Vergleich etwas stärker.
Video: Easy October – „Keep Calling You My Friend“