Reggie And The Full Effect – 41
Dass James Dewees (im positiven Sinne) einen an der Klatsche hat, beweist er seit Jahren mit seiner Band/ seinem Projekt Reggie And The Full Effect. Das ändert sich auch nicht auf seinem siebten Album „41“. Irgendwo zwischen Atari, Punk und Soundcollage haut der The Get Up Kids-Keyboarder unhörbaren Schrott raus, nur um wenig später, den Hit des Jahres auf den Hörer loszulassen.
Als er 1999 mit „Greatest Hits 1984-1987“ das erste Mal auf meinem Plattenteller landete habe ich seinen Humor noch nicht ganz nachvollziehen können. Das Metal-Intro, dass in „Girl, Why´d You Run Away“ überging habe ich aber schon damals geliebt. Genau wie ich „What´s Wrong“ bis heute für den besten Get Up Kids-Song halte, der nie unter deren Namen veröffentlicht wurde.
Lange Rede kurzer Sinn… Reggie And The Full Effect ernst zu nehmen fällt schwer, ist aber auch nicht wirklich gewollt. Auf „41“ hält sich der allergrößte Schwachsinn aber in Grenzen. Dewees reflektiert eher über persönliche Befindlichkeiten und Freundschaft („Horrible Year“) oder bleibt seiner Liebe zur Disco der 1980er-Jahre aber treu („Channing Tatum Space Rollerblading“, „Heartbreak“).
Insgesamt kann man sich „41“ sehr gut in einem Rutsch anhören, da abwechslungsreich und gut arrangiert. Ich finde sogar, dass es in seiner Gesamtheit sein vielleicht bestes Album ist. Allerdings, und das habe ich leider bei allen mir bekannten Reggie And The Full Effect-Alben, wächst mit jedem Punk-Song mit extrovertierter Keyboard-Linie der Wunsch nach einem neuen The Get Up Kids-Album.
Video: Reggie And The Full Effect – „The Horrible Year“