Kick Joneses – Unexpected Gift
Sieben lange Jahre dauerte der Entstehungsprozess zu „Unexpected Gift“, dem fünften Album der Pop-Punker Kick Joneses. Herausgekommen sind 20 neue Stücke zwischen super gut und super überflüssig. Und so stellt sich natürlich die Frage, ob ein Doppelalbum wirklich nötig gewesen wäre. Der Qualitätsabfall zwischen einer Hymne wie dem treibenden „Give You Up Girl“ und dem absolut nervtötenden „Ringing Tone“ ist nämlich fatal.
Der musikalische rote Faden dieser Platte ist, das beschreibt die Bandinfo ganz richtig, dass es keinen gibt. Natürlich finden sich Songs im Kick Joneses-typischen Punkrock- bzw. Powerpop-Gewand, es ist aber der Abwechslungsreichtum von „Unexpected Gift“, der den Hörer trotz der oben genannten schwächeren Songs bei der Stange hält. Und so wird man immer wieder für sein Durchhaltevermögen belohnt. Sei es mit dem wirklich schönen Titeltrack oder dem auf deutsch gesungenen „Bring mich schnell nach Hause“, das zunächst wie ein Fremdkörper wirkt, sich dann aber zu einem ganz formidablen Ohrwurm entwickelt.
Klar, das ganze Album saugt den Charme der 1990er-Jahre, was der Band, die sich 1992 gründete immer noch gut steht, da die Stücke weder altbacken noch angestaubt klingen. Und so nimmt man der Band ohne mit der Wimper zu zucken ab, warum sie nach all den Jahren immer noch Platten aufnehmen. Weil es nämlich „kaum etwas Schöneres gibt, als mit den ältesten Jugendfreunden ein Leben lang Musik zu machen und dabei immer wieder neue Möglichkeiten zu entdecken“. So sieht es nämlich aus!
Video: Kick Joneses – „Give You Up Girl“