Kurt Cobain – Montage Of Heck: The Home Recordings
Okay, ich war schon immer riesiger Nirvana- und Grunge-Fan. Und auch zwanzig Jahre nach dem Höhepunkt dieses Genres liebe ich Bands wie Pearl Jam, Nirvana, The Posies, Coffin Break, Green River oder Fastbacks.
Das heißt allerdings nicht, dass ich alles bedingungslos abfeiern möchte, was sich im Nachlass dieser Bands, vor allem natürlich von Nirvana oder Kurt Cobain, befindet. Der Soundtrack zur bemerkenswerten Dokumentation „Montage Of Heck“ ist eine dieser schwierigen Veröffentlichungen. Die Aufnahmen sollen eine nachhörbare Ergänzung zum Film darstellen. Sie bestehen aus verschiedenen frühen Kassetten-Mitschnitten die Kurt Cobain ohne seine Band aufnahm. Diese Mitschnitte umfassen erste Demos von Songs wie „Been A Son“ oder „Sappy“, das im Dezember 2015 auf 7inch veröffentlicht wird. In diesen Momenten macht „The Home Recordings“ sogar richtig Sinn. Hier kann der Hörer nämlich die Entwicklung des Songwritings von Kurt Cobain nachvollziehen. Zumal mal an „Sappy“ gut nachvollziehen kann, welche Power die Rhythmus-Fraktion dann doch zu den Stücken beitragen konnte (ähnlich verhält es sich im Übrigen bei dem Demo zu „Frances Farmer Will Have Her Revenge On Seattle“).
Leider weiß man mit vielen Versatzstücken, die Cobain auf Tape aufgenommen hat, nicht wirklich viel anzufangen. Das hat wenig mit der Tonqualität zu tun, die einen Lo-Fi-Fan wie mich nicht wirklich schocken kann, sondern mit den Stücken selbst. Teile der zum Teil wirklich nur als Gedankenstütze funktionierenden Tracks sind eben nicht für Dritte gemacht, sondern für die nächste Probe. Und so empfehle ich die Film-Dokumentation „Montage Of Heck“, die das Phänomen Kurt Cobain schlau beleuchtet. Der dazugehörige Soundtrack ist vor allem eins: Anstrengend.
Video: Kurt Cobain – „Sappy“