Beach Slang – The Things We Do To Find People Who Feel Like Us
Beach Slang sind für mich die Überraschung des Jahres. Mit Ihrer Mini-LP „Broken Thrills“, dem Hit „American Girls & French Kisses“ sowie dem großartigen Konzert im Vorprogramm von Knapsack hat sich das Quartett aus Philadelphia sofort in mein Herz gespielt.
James Alex ist ein super Typ. Im persönlichen Kontakt entpuppt sich der Sänger und Gitarrist als charismatischer Musiker, der an seinen Idealen festhält und diese seit mehr als 25 Jahren versucht auszuleben (u.a. als Sänger der großartigen Pop-Punk-Band Weston). Vielleicht liegt es daran, dass auch ich mit Ende 30 die Flausen meiner Jugend nicht aus den Kopf bekomme, mit meinen beiden Bands durch die Lande ziehe und auf den Sofas von Freunden schlafe. Auf jeden Fall holen mich die Songs von Beach Slang einfach ab, sowohl musikalisch, als auch emotional. Von daher ist der Albumtitel „The Things We Do To Find People Who Feel Like Us“ vorzüglich gewählt – auch wenn er auf den ersten Blick etwas zu plakativ wirkt.
Musikalisch gesehen könnte man Jawbreaker oder The Replacements zum Vergleich heranziehen – allerdings mit einer sehr eigenen Note, die vor allem durch die prägnanten Stimme von Alex hervorsticht. Mit „Bad Art & Weirdo Ideas“, „Too Late To Die Young“ und „I Break Guitars“ gibt es gleich drei formidable Hits, während sich der Rest des Albums auf gewohnt hohem Niveau einpendelt. Einziger Ausreißer nach unten ist die getragene Midtempo-Nummer „Porno Love“. Aber mal ehrlich, das ist bei der Qualität der restlichen Songs mehr als verkraftbar.
Am Ende ist „The Things We Do To Find People Who Feel Like Us“ ein direktes, ehrliches und emotionales Punkrock-Album, das hoffentlich nicht nur die Fans, sondern vor allem auch die Musiker der Band glücklich macht.
Song: Beach Slang – „Bad Art & Weirdo Ideas“