Death Cab for Cutie – Kintsugi
Es ist ja nicht so, dass Death Cab for Cutie mit ihrem neuen Album „Kintsugi“ das Rad oder gar sich selbst neu erfinden würden. Vielmehr machen sie einfach das, was sie am besten können – wundervoll melancholische Songs schreiben.
Und so liefert „Kintsugi“ erst einmal keine großen Überraschungen. Die erste Single „Black Sun“ ist dann auch mit bedacht gewählt, geht die Band damit doch auf Nummer sicher. Der Song taugt als perfektes Beispiel dafür, welch feines Gespür Ben Gibbard für emotionale und ehrliche Texte hat. Der Song handelt von Trennung und der Hässlichkeit konfliktbeladener Gefühle, die mit Trennungen eben einhergehen. Dass es noch besser geht beweist das darauf folgende „The Ghost Of Beverly Drive“, bei dem der Ohrwurm-Charakter noch ausgeprägter ist.
Neu ist hingegen der Mann hinter den Reglern. „Kintsugi“ ist das erste Album der Band, ohne den langjährigen Produzenten Chris Walla. Ihn ersetzte Rich Costey, der schon für Franz Ferdinand und Muse arbeitete. Seinen Einfluss hört man im hinteren Drittel des Albums, wo einige Songs etwas tanzbarer sind. Wobei zumindest „Good Help“ zu den schwächeren Stücken gehört.
Bereits zu Beginn der Aufnahmen, begann die Band einen Prozess, bei dem sie viele Dinge anders machten, als bei allen voran gegangenen Arbeiten. Bisher entwickelten die einzelnen Mitglieder ihre Arrangements zunächst separat, oder höchstens zu dritt. Nun enterten Death Cab for Cutie das Studio mit einem vollkommen freien Geist. Mit einer neu entdeckten Bereitschaft wirklich alles auszuprobieren. Darunter auch eine 20-minütige Jam-Session, an dessen Ende „The Ghost of Beverly Drive“ stand.
Ein Stück weit hat man sich also doch neu erfunden.
Video: Death Cab for Cutie – „Black Sun“