Walk Off The Earth – Sing It All Away
Walk Off The Earth, das sind die, die vor einigen Jahren den Gotye-Hit „Somebody That I Used to Know“ so brillant gecovert haben – Ihr wisst schon, fünf Musiker, eine Gitarre. Auf ihrem neuen Album „Sing It All Away“ versuchen die Kanadier es mal wieder mit eigenen Songs.
Ich müsste jetzt eigentlich etwas weiter ausholen. Verfolgt man die Band um Sängerin Sarah Blackwood nämlich etwas intensiver auf ihren social media-Kanälen, so lernt man eine äußerst begabte Gruppe aus Multiinstrumentalisten kennen, die ein feines Händchen dafür haben, populäre Songs auf ein höheres kreatives Level zu heben. Und ich muss zugeben, nicht nur die Gotye-Coverversion fand ich klasse, auch bei der „Beach-Version“ von Taylor Swifts „Shake It Off“ bin ich hängen geblieben. Covern, das können Walk Off The Earth, keine Frage.
Ihre eigenen Songs sind da wiederum eine ganz andere Baustelle. Bemerkenswert, wie uninspiriert „Sing It All Away“ beginnt. Sowohl der Opener „Rule The World“ als auch das darauf folgende „I´ll Be Waiting“ klingen wie eine Mischung aus einer x-beliebigen TV-Titelmusik einer Sportgroßveranstaltung und „Coco Jambo“ von Mr. President – also ganz schlimm.
Zwischendrin, und das ist das bemerkenswerte, schüttelt die Band aber immer mal wieder einen tollen Pop-Song aus dem Ärmel („Hold On (The Break)“). Man wird das Gefühl nicht los, dass Walk Off The Earth immer noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil wären. Da die Musiker aber mittlerweile seit fast zehn Jahren unterwegs sind, sollten sie sich untereinander schon auf einen gemeinsamen Nenner geeinigt haben. Und der ist leider eine Mischung aus Motivationssongs für das Animationsprogramm im 4-Sterne-Ressort und der größtmöglichen Anbiederung an das Mainstream-Radio in Nordamerika. Komisch, irgendwie hätte ich mir wesentlich mehr von diesem Album versprochen.
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Video: Walk Off The Earth – „Rule The World“