Tom Lüneburger – Head Orchestra
Tom Lüneburger veröffentlicht mit „Head Orchestra“ sein drittes Album. Neue Erkenntnisse gewinnt der Hörer zwar nicht, als entspannte Hintergrundmusik passen die zehn Stücke aber perfekt.
Mehr als 250 Konzerte hat Lüneburger in den vergangenen Jahren als Solokünstler gespielt. Unter anderem durfte er Silbermond (sic!) auf ihrer letzten Tour durch die großen Arenen in Deutschland begleiten. Hinzu kommen noch mal 500 Konzerte mit seiner Indie-Rockband MyBallon („On My Way“), die sich 2006 auflöste. Der Mann weiß also wie der Hase läuft.
Sein Debütalbum „Good Intentions“ gefiel mir damals ziemlich gut, was vor allem an der extrem angenehmen Stimme von Lüneburger und der charmanten Instrumentierung lag. Auf „Head Orchestra“ ist der Charme leider ein wenig verflogen. Die Songs sind für ein klassisches Singer-/Songwriter-Album bis auf wenige Ausnahmen („To The Clouds“) etwas überproduziert. Dazu passt natürlich, dass er auf der kommenden Tour mit einer kompletten Band unterwegs sein wird. Eine bewusste Entscheidung also. Songs wie das wundervolle „If You Were Here“ zeigen darüber hinaus, dass die Arrangements auch funktionieren können.
Auf Albumlänge fehlen mir jedoch die wirklich guten Songs. Bei aller Tiefe („Losing You“) und der lyrischen Auseinandersetzung mit Angst und Schmerz bleibt der Hörer stellenweise emotional seltsam unberührt. „Now the light is gone and I can´t get no sleep. Iám yearning for home where I feel complete. I´m breaking the chain, I´m going to unite. But darkness is calling, I´m leaving tonight.“ singt Lüneburger in „Turn The Lights On“. Er bleibt ein sensibler Künstler mit eigener Vision. Das hört sich gut an… aber auch ein bisschen belanglos.
Video: Tom Lüneburger – „Losing You“