The Fratellis – In Your Own Sweet Time
Ja, The Fratellis sind zurück. Kennste, Kennste? Natürlich kennt man die Schotten noch. Von ihrem Debütalbum „Costello Music“ konnten sie 2006 allein in Großbritannien mehr als eine Million Exemplare verkaufen. Gefühlt wurde damals jeder Song als Single ausgekoppelt, so dass man auch hierzulande kaum an der Band vorbei kam.
Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Das ein oder andere Album haben die Jungs in der Zwischenzeit zwar veröffentlicht, die wurden aber meist mit eher verhaltener Aufmerksamkeit bedacht. „In Your Own Sweet Time“ kommt für mich recht unerwartet, habe ich die Band doch komplett aus den Augen verloren. Und ganz ehrlich, beim Opener „Stand Up Tragedy“ will ich das Album auch schon wieder ausmachen. Der Gesang zu hoch, der Beat zu altbacken und das Songwriting höchstens Mittelmaß, ist der Song extrem schlecht gewählt. Zumal mit „Starcrossed Losers“ ein Song folgt, der das Potential zum Radio-Hit hat. Schöne Nummer.
Danach lassen die Schotten nichts mehr anbrennen. Grundsolide mischen sie 1970er-Anleihen mit Britpop und aktuellen Einflüssen. Produziert von Tony Hoffer, der schon Beck, The Kooks und Belle & Sebastian zu ihren Sounds verholfen hat. Auch mit „In Your Own Sweet Time“ werden The Fratellis nicht mehr an Erfolge früherer Tage anknüpfen können. Dafür reicht es einfach nicht mehr. Aber alte Fans werden ihre Freude an den größtenteils wirklich grundsoliden Songs haben. Den ein oder anderen Song wird man bei den öffentlich-rechtlichen Radiosendern hören und nicht wegschalten sondern wohlwollend mit dem Kopf wippen. Mehr war nicht zu erwarten. Aber Erwartungen zu erfüllen, dass schafft heute auch nicht mehr jede Band.
Video: The Fratellis – „The Next Time We Wed“