Skegss – Pacific Highway Music

Die australischen Surf-Rocker Skegss sind zurück und haben den perfekten Feelgood-Soundtrack für den nahenden Sommer im Gepäck. „Pacific Highway Music“ nimmt uns mit auf einen Roadtrip entlang der australischen Küste. Es schmeckt nach Salz, riecht nach Dosenbier und fühlt sich richtig gut an.

Seit ihrer Gründung 2014 haben sich Skegss aus Byron Bay mit ihrem Sound, irgendwo zwischen jugendlichem Übermut und sonnengebleichtem Rock’n’Roll, von einer lokalen DIY-Band zu einem festen Bestandteil der australischen Indie-Szene gemausert. Ihr Debüt „My Own Mess“ (2018) katapultierte sie in die Charts, und spätestens der Nachfolger „Rehearsal“ (2021) machte klar, dass es sich hier keineswegs um ein kurzlebiges Szene-Gimmick handelt: Platz 1 der australischen ARIA-Albumcharts, Nominierungen zum besten Rockalbum 2018, 20.000 Zuschauer bei ihrem Debüt auf dem Splendour-in-the-Grass-Festival und weitreichende internationale Anerkennung, inklusive eines Slots auf dem kalifornischen Coachella-Festival, sprechen Bände. 

Auf „Pacific Highway Music“ knüpfen die nun vom Trio zum Duo geschrumpften Skegss zwar an die Vorgängeralben an, wirken aber insgesamt reifer. Ihren jugendlichen Charme haben die beiden Musiker dabei gleichwohl nicht verloren. Locker, ungekünstelt und voller Garage-Vibes präsentieren Benny Reed (Gesang, Gitarre) und Jonny Lani (Schlagzeug) elf LoFi-Songs im Spannungsfeld zwischen Band-Idol Iggy Pop, den kalifornischen FIDLAR und den frühen The Strokes, die so ursprünglich und nah klingen, als wären sie direkt nach einer Skate-Session im naheliegenden Proberaum entstanden.

Skegss sind seit 2023 Benny Reed (li.) und Jonny Lani. (Foto: Daniel Topete)

Mit ihrer leicht angeschrammten DIY-Attitüde und der warmen Produktion haben die Songs das Zeug zu echten Indie-Ohrwürmern. „High Beaming“ zum Beispiel, bei dem federnde Grooves und überschwänglicher Gesang zu einer Hommage an diejenigen verschmelzen, die uns stützen, wenn mal wieder alles zu viel wird. Oder „Stuck In Cheyenne“, das Resultat einer tagelangen Zwangsrast auf einem Rastplatz in Wyoming – eine herrlich kraftvolle Auseinandersetzung mit psychischer Antriebslosigkeit. Und „Out Of my Head“ schließlich, bei dem Reed mit seiner knarzenden Stimme Texte singt, deren starken Naturbildern mehr als ein Ohr geschenkt gehört: „Like a warm wind from the west, smoothing out the ocean – I need one to blow into my head and smooth out my emotions“.

„Pacific Highway Music“ ist kein revolutionäres Statement, sondern eine musikalische Einladung: ans Meer, ins Auto, in den Garten, aufs Brett. Raus aus dem Alltag und hin zu sich. Die sonnendurchfluteten Songs bilden charmant unperfekt aber hochgradig einnehmend die Untermalung dazu. „Pacific Highway Music“ ist kein Album, das die Welt verändert – aber eines das sie schöner macht. Zumindest für eine halbe Stunde.

Band: Skegss
Album: Pacific Highway Music
VÖ: 02.05.2025 (physisch)
Label: Loma Vista Recordings