Petal – Shame
Petal sind für mich die Neuentdeckung des noch jungen Jahres. Als Vorprogramm von Beach Slang ist Sängerin Kiley Lotz gerade alleine durch Europa unterwegs und überzeugt mit ihrer glasklaren Stimme und einer ebenso schüchternen wie bezaubernden Ausstrahlung ihr Publikum.
So richtig häufig passiert mir das ja nicht mehr, dass mich das Vorprogramm einer Band so richtig umhaut. Petal haben das geschafft. Mit ihrer überaus sympathischen Art hat mich Kiley bereits bei Ihrem Gig in Glasgow neugierig auf Ihre Band gemacht. Also den Computer hochgefahren, die Suchmachine angeschmissen und die erste EP „Scout“ bei Bandcamp gehört. Fünf Songs, zwei Knallerhits („Comeback“. „Troubled Heart“). Das vorliegende Debütalbum „Shame“ hab ich mir dann zehn Tage später bei ihrem Konzert in Köln gekauft. Und was soll ich sagen, seitdem läuft dieses wundervolle Stück Musik bei mir rauf und runter.
Die 12 Songs, vor allem die etwas schnelleren, sind großartig. Dabei erinnern sie ein bisschen an Rainer Maria (die Stimme) oder Belly (die Musik) oder 1990er-Emo (die Produktion). Okay, nicht jeder Song ist wirklich ein Knaller. In den wenigen schwächeren Momenten fühlt man sich schmerzhaft an Dolores O’Riordan von The Cranberries erinnert. Aber das kommt wirklich nur gaaaanz selten vor – versprochen. Dafür sind Songs wie „Camera Lens II“, „Sooner“ oder auch „Tommy“ Hits, die man so nur selten hört.
Und so hoffe ich, dass Kiley mit Ihrer Band es irgendwann schafft wieder nach Deutschland zu kommen. Die Liebe zur Musik hört man Kiley auch Solo an, für die Dynamik von „Shame“ wäre ihre Band im Hintergrund sicherlich sinnvoll.
Song: Petal – „Sooner“