Milow – Live in Köln (13.11.2014)
Nein, ich werde nicht altersmilde – das Konzert von Milow im Kölner E-Werk war schlicht und ergreifend unfassbar gut.
Den Anfang machte aber der mir bis dato unbekannte Singer-Songwriter Luke Sital-Singh. Der erfüllte seine Aufgabe als Opener recht ordentlich. Mit seiner wirklich guten Stimme und einer Handvoll melancholischer Songs konnte er das Publikum im Kölner E-Werk recht gut unterhalten. Am Ende gab es dann auch einen ordentlichen Schlussapplaus, der aber nicht darüber hinweg täuschen konnte, dass das Publikum auf Milow wartete.
Milow kommt um kurz nach 21 Uhr auf die Bühne und startet mit dem etwas getragenen „Blue Skies“, samt live gespielter Harmonika. Der Soundmann im nicht ganz ausverkauften E-Werk braucht zwar zwei Songs, bis er die Gesangsstimmen der einzelnen Musiker aufeinander abgestimmt hat, danach ist der Sound jedoch nahezu perfekt.
Überhaupt sollte hier auch mal auf die Backingband eingegangen werden (was meiner Meinung nach viel zu selten getan wird). Die war nämlich unfassbar gut. Gitarrist Tom und Bassist Bart begleiteten Milow ebenso perfekt wie der Rest der Band (inkl. Sängerin Nina). Das sah schon sehr harmonisch aus und es machte Spaß den einzelnen Musikern zuzugucken.
In den 90 Minuten des regulären Sets entpuppt sich Milow (ich bin wohl der einizige im E-Werk, der nicht mindestens zwei andere Milow-Konzerte gesehen hat) als äußerst sympathischer Musiker. Zwischen den Songs erzählt er Anekdoten, biedert sich augenzwinkert dem Kölner Publikum an und würzt das Ganze mit einer wohldosierten Prise Humor. Hinzu kommen Songs wie „Against The Tide“, „Little In The Middle“, „You And Me (in my pocket) oder auch „Ayo Technologie“, die klar machen, auf wie viele Hits der Belgier eigentlich zurückgreifen kann.
Alles in allem war dieser Abend vom popkulturellen Unterhaltungswert das Beste, was ich in den vergangenen Jahren gesehen habe. Allerdings ist es erschreckend, wie viele Menschen nicht im Takt klatschen können, aber das nur so am Rande.
Video: Milow – „Against The Tide“