James Atkin – The Party Faithful
Irgendwie ist es immer wieder befremdlich, wenn ehemalige Superstars auf einmal zu einer Crowdfunding-Kampagne zurückgreifen, um ein neues Album zu finanzieren. Auch James Atkin, Sänger der britischen Rave-Band EMF, ging diesen Weg, um sein neues Solo-Album „The Party Faithful“ zu finanzieren.
Auf der anderen Seite scheint es aber auch ein probates Mittel zu sein, dem Musik-Business aus dem Weg zu gehen. Zumindest scheint der DIY-Gedanke auch bei James Atkin ziemlich ausgeprägt zu sein. Keine Plattenfirma steht hinter ihm, kein Management redet ihm in seine Entscheidungen hinein und produziert und aufgenommen wurden die zehn Songs auch alle alleine zu Hause.
„The Party Faithful“ ist ein durch und durch elektronisches Album. Irgendwo zwischen House, Acid und Nintendo-Spielerei. Unaufgeregt tanzbar und entspannt chillig kommen die zehn Songs um die Ecke. Vor allem das verspielte „Intentions“ sticht dabei heraus. Dazu kommt die markante Stimme des EMF-Sängers, die über allen Songs schwebt und definitiv ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Man merkt, dass hier jemand der Liebe zur Musik wegen Songs produziert. Intime Blaupausen eines Technoheads, der sich selbst und der Welt nichts mehr beweisen muss. Das funktioniert auch im Indie-Kontext sehr gut. Da kann man es auch verschmerzen, dass sich mit „Theory Of Relativity“ am Ende doch noch ein schwacher Song auf das Album geschlichen hat.
Video: James Atkin – „Come Together Now“