Incubus – 8
20 Jahre nach Ihrem ersten größeren Erfolg „S.C.I.E.N.C.E.“ veröffentlichen Incubus ihr achtes Studioalbum. Schlicht „8“ betitelt und von Skrillex co-produziert dürfte die Band um Sänger Brandon Boyd alle Fans der Gruppe zufriedenstellen. Ob neue dazukommen, ist aber eher fraglich.
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind Incubus nun schon unterwegs. Und zumindest zur Jahrtausendwende veröffentlichten die Kalifornier wichtige Alben. „Make Yourself“ (1999) mit der Über-Single „Drive“ war ebenso gut, wie das darauffolgende „Morning View“ (2001). Danach wurde die Band zwar nicht irrelevant, aber Verkaufszahlen und Relevanz sanken dann doch auf ein normales Niveau. Und so habe ich persönlich das 2011er-Album „If Not Now, When?“ gar nicht zur Kenntnis genommen (oder direkt wieder vergessen).
Auf „8“ hatte ich im Vorfeld aber irgendwie wieder Bock. Umso schöner, dass es ein grundsolides bis gutes Album geworden ist. Die Rolle von Skrillex lasse ich mal außen vor. Da er aber in drei verschiedenen Arbeitsrollen auf dem CD-Cover genannt wird (und das, wie ich finde sehr präsent), muss er wohl einiges an dem Album rumgeschraubt haben. Im Vergleich zu früheren Alben fällt mir das aber nicht sonderlich positiv auf. Denn schlecht produziert waren die Alben von Incubus eigentlich nie (das Debütalbum mal außen vor gelassen). Also Schwamm drüber.
Musikalisch ist es ein typisches Incubus-Album. Ein Händchen für Melodien und schlaue Songstrukturen hatte die Band schon immer. Das fällt vor allem bei der Vorab-Single „Nimble Bastard“ positiv auf. Wirklich eine gute Nummer. Auch das später folgende „Glitterbomb“ dürfte den (älteren) Fans der Band gefallen. Da schimmern nämlich die fetten Gitarren früherer Tage ein bisschen durch. Der Rest des Albums hält sich auf einem überdurchschnittlichen Niveau, ohne dabei komplett zu glänzen. Und dass die Jungs auch für die ein oder andere Ausfallerscheinung gut sind, beweisen sie auf „8“ mit „Make No Sound In The Digital Forest“. Soll bestimmt voll sphärisch sein, der Titel verspricht zudem einen „tieferen“ Sinn. Mir erschließt sich der aber nicht.
Video: Incubus – „Nimble Bastard“