Nach ihrem explosiven, schnörkellosen Debütalbum aus 2024, das ganz im Zeichen des rasanten Punkrock-Geistes stand, der das Credo von His Lordship ausmacht, kehrt das Duo nun mit Album Nummer 2 zurück.

„Bored Animal“ heißt das gute Stück und verbindet verzerrte Gitarren mit einem schnell und tight gespielten Schlagzeug. Dem Ganzen zugutekommt, dass es live im Studio von Edwin Collins aufgenommen wurde. Denn auch wenn His Lordship sich im Vorfeld vorgenommen hatten, für „Bored Animal“, ihren Sound ein wenig zu straffen, am Ende scheppert es an allen Ecken und Kanten.

Gitarrist und Sänger James Walbourne und Schlagzeuger Kris Sonne prügeln sich in knappen 27 Minuten durch 11 wilde Songs. Mit cleveren Texten, glühendem Rock ’n’ Roll („Old Romantic“, „Downertown“), verzerrten Punk („Marc-Andre Léclerc“) und tosenden Noise Rock („Weirdo in the Park“) können die beiden sicher ihr Publikum überzeugen. Vor allem Live dürften His Lordship eine Bank sein. Und auch wenn die Songs von „Bored Animal“ Anleihen beim klassischen Rock ’n’ Roll nehmen, ist das Album definitiv kein Retro-Aufguss oder eine Hommage an die Vergangenheit.

Mir persönlich scheppert es allerdings ein bisschen zu viel. Denn auch wenn der Beginn des Albums noch spannend und im positiven Sinne „cool“ daher kommt, wird es mit zunehmender Spieldauer etwas anstrengend. Das liegt aber primär daran, dass ich das Thema „Garage-Rock“ Anfang der 2000er-Jahre bereits durchgespielt habe. Der Band kann man an dieser Stelle keinen Vorwurf machen, die macht nämlich einen guten Job.

Band: His Lordship
Album: Bored Animal
VÖ: 20.06.2025
Label: Psychonaut Sounds