Dinosaur Jr. – Give A Glimpse Of What Yer Not
Ich war ja etwas skeptisch, nach all den sensationell guten Plattenkritiken zum neuen Dinosaur Jr.-Album. Aber bereits nach dem ersten Hördurchgang muss auch ich als langjähriger Dinosaur Jr.-Fan sagen, das „Give A Glimpse Of What Yer Not“ das wahrscheinlich beste Album der Band seit „Where You Been“ (1993) ist.
Und das, obwohl auch der Vorgänger „I Bet On Sky“ mit dem Übersong „Don´t Pretend You Didn´t Know“ sowie „Several Shades Of Why“ das vorletzte Soloalbum von J. Mascis bereits sehr gut waren. Was Mascis jetzt gemeinsam mit Lou Barlow und Murph auf Platte gezaubert hat, ist jedoch noch ein bisschen besser. So gut, dass man sich fragt, wo die drei nach mehr als drei Jahrzehnten den Elan herholen solche Songs zu schreiben.
Klar, hier erfindet sich weder die Band aus Amherst, Massachusetts neu, noch sprühen die Songs vor Innovation. Aber das erwartet (geschweige denn verlangt) auch niemand von Dinosaur Jr. Es ist ja auch völlig unnötig. Das Gitarrenspiel von Mascis ist über jede Kritik erhaben und die Rhythmus-Fraktion aus Bass und Schlagzeug scheppert so druckvoll nach vorne, wie man es im Indie-Bereich selten gehört hat. Hinzu kommen auf „Give A Glimpse Of What Yer Not“ Songs wie „Tiny“ und „Love Is…“. Solch fantastische Hymnen ist man von Dinosaur Jr. dann doch nicht gewohnt. Das schwere Gitarren-Riff auf „I Walk For Miles“ setzt wenige Songs später ein weiteres Ausrufezeichen. Stark!
So macht diese Band Spaß. Und wenn man sich bei den Kollegen der Visions durchliest, dass die drei Musiker auch ihre Beziehung untereinander dahingehend sortiert haben, dass man auch mal entspannt im Studio über Musik sprechen kann, bleibt die Hoffnung, dass wir vielleicht noch ein zwei weitere Alben dieser absoluten Ausnahmeband erleben dürfen.
Offizielle Homepage
Video: Dinosaur Jr. – „Tiny“ (Live)
Dinosaur Jr "Tiny" from Freak Scene on Vimeo.