Beach Slang – „A Loud Bash Of Teenage Feelings“
Nur ein knappes Jahr nach ihrem wirklich guten Debüt „The Things We Do To Find People Who Feel Like Us“, veröffentlichen Beach Slang nun einen grandiosen Nachfolger. Aber Vorsicht, „A Loud Bash Of Teenage Feelings“ erschließt sich nicht beim ersten Hördurchgang.
Das liegt vor allem daran, dass direkt nach dem Opener „Future Mixtape For The Art Kids“ mit „Atom Bomb“ der wahrscheinlich schwächste Song aus der Feder der Band aus Philadelphia kommt. Durch den viel stärkeren Rock´n´Roll-Einschlag und den fast schon verzerrten Gesang wirkt die Nummer zunächst wie ein Fremdkörper.
Hat man sich erstmal eingegroovt, entpuppt sich „A Loud Bash Of Teenage Feelings“ jedoch als noch stärker als das Debütalbum aus dem vergangenen Jahr. Das liegt vor allem daran, dass ein Großteil der Songs wieder einen größeren Hitfaktor hat. Das war bereits die Stärke der beiden 2014er-EPs, die mit „Get Lost“ und „American Girls And French Kisses“ zwei der (für mich) besten Punkrock-Songs der vergangenen 15 Jahre enthielten. Das Debütalbum war eine homogene Sache, aber die ganz großen Hits fehlten. Neue Songs wie „Spin The Dial“ oder die Single „Punks In A Disco Bar“ beweisen jetzt jedoch, dass Beach Slang nichts verlernt haben und trotzdem um Variation bemüht sind.
Denn ansonsten hat sich nur wenig getan. Die Songs erinnern immer noch an The Replacements und Jawbreaker. Die Texte von James Alex handeln immer noch von der Sehnsucht nicht erwachsen werden zu wollen (womit er mich, mittlerweile auch fast 40 Jahre alt ziemlich abholt). So sagt er zum Video zu „Punks In A Disco Bar“, dass es zeigt, was es heißt jung zu sein, sich missverstanden zu fühlen und sich immer am falschen Ort zu wähnen, aber trotzdem Zugehörigkeit in einer Gruppe von Freunden zu finden. Es ist eine Ode an das Leitmotiv und die lebensbejahende Mission von Beach Slang. Die Band, die gefühlt seit drei Jahren konsequent auf Tour ist, hatte allerdings in diesem Jahr schon mit einigen Rückschlägen zu kämpfen. Nicht nur, dass die Band sich im April beinahe aufgelöst hatte, auch Schlagzeuger JP blieb auf der Strecke und wollte lieber wieder als Grafik-Designer arbeiten.
Man kann also nur hoffen, dass sich die Band immer mal wieder Ruhepausen gönnt, um die Akkus aufzuladen, um noch ein paar Jahre weiter machen zu können. Für mich gibt es momentan kaum eine stärkere Band, als Beach Slang. Und das haben Sie mit „A Loud Bash Of Teenage Feelings“ wieder einmal kraftvoll bewiesen.
Video: Beach Slang – „Punks In A Disco Bar“
Beach Slang – Punks In A Disco Bar from Kevin Douch on Vimeo.