MakeWar – A Paradoxical Theory Of Change
„For most bands, making music is therapy. It’s a cliché, but clichés are clichés for a reason — because they’re usually true.” So beginnt die Pressemitteilung zum neuen MakeWar-Album „A Paradoxical Theory Of Change“.Der alltägliche Kampf gegen die Angst, gegen die unterschiedlichsten Traumata und die ein oder andere Krankheit sind auf dem vierten Album des Trios aus Brooklyn also omnipräsent. Und wer sich darauf einlässt, wird mit einem zum Teil recht tiefgründigen Album belohnt.
Das liegt vor allem an den Lebensumständen von Sänger Jose Prieto, der textlich kein Blatt vor den Mund nimmt. Ehrlich und authentisch erzählt er von dem Kampf gegen seine Dämonen und den mittlerweile positiv geprägten Weg, mit all diesen Problemen umzugehen. Insgesamt hört man auf „A Paradoxical Theory Of Change“ aber trotzdem eine unterschwellige Melancholie, die mit einer stetigen Wut versehen, jedoch immer wieder aufgebrochen wird. So wirkt zum Beispiel „P.A.N.” (nicht nur) musikalisch um einiges positiver, als der Rest des Albums. Überhaupt ist dieser Song, ein kleiner Höhepunkt auf einem insgesamt recht guten Album.
Denn auch Songs wie „Skate“ oder „Discord“ können überzeugen. Auf „Not Today“ gibt es dann sogar stilsichere Sing-a-longs, die für weitere Abwechslung sorgen. Denn, und das ist der einzige Schwachpunkt auf dem Album, man fühlt sich zwar wohlig an andere Szenegrößen erinnert (The Menzingers, Spanish Love Songs), aber der ganz große Wurf bleibt aufgrund einer leichten Monotonie aus.
Am Ende ist „A Paradoxical Theory Of Change“ ein Album über das „Durchhalten“, über das „Weiter manchen“ und darüber, wie man mit dem ganzen Scheiß da draußen umgehen könnte. Und in Zeiten, in denen Amerika vor einer entscheidenden Präsidentschaftswahl steht und hierzulande Polemik vor einem Diskurs steht, ist jede musikalische Hilfestellung gern gesehen. Zumindest ich fühle mich ziemlich abgeholt.
Band: MakeWar
Album: A Paradoxical Theory of Change
Label: Fat Wreck (Edel)
VÖ: 28.06.2024