DONOTS – Karacho
Im 21. Karrierejahr legen die DONOTS mit „Karacho“ ihr erstes Album in deutscher Sprache vor. Nötig gewesen wäre das nun wirklich nicht.
Eins vorweg. Ich mag die DONOTS. Ich halte sie für eine integere Band mit einer Handvoll richtig guter Hits im Gepäck. Klar, während eines Zeitraums von 20 Jahren gibt es Höhen und Tiefen – auch in kreativer Hinsicht. Nun wechseln die DONOTS also in ihre Muttersprache. Wie steht es in der Bandbio? „Deutsch ist nicht unbedingt die ideale Popsprache. Es wird ganz schnell ganz unangenehm.“ Unangenehm wird es für mich ja eigentlich schon beim Intro zum Opener „Ich mach nicht mehr mit“. 30 Seconds to Mars lassen grüßen. Okay, es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel das immer gleiche Reimschema. Vor allem dann, wenn es konsequent an Tic Tac Toe erinnert.
Es ist völlig legitim, seinen Geschmack zu ändern. Und es ist für eine Band mit Sicherheit schwierig, nach 21 Jahren die Motivation hoch zu halten. Dazu kommt natürlich auch, dass Bands wie Love A, Jupiter Jones (zumindest deren ersten Alben) oder Captain Planet in den vergangenen Jahren gezeigt haben, dass man mit deutschen Texten Punkrock machen kann, ohne direkt Deutsch-Punk zu sein. Alles Einflüsse, die eine Rolle im kreativen Prozess spielen können. Am Ende ist das Unterfangen der DONOTS, sich neu zu erfinden, gescheitert. Die Songs wirken nicht wirklich ausgereift. Die Band selbst besinnt sich auf „Karacho“ musikalisch zwar wieder auf die rockigen Wurzeln, den Hit-Faktor früherer Tage erreichen sie aber nicht mehr.
Den Texten hört man derweil an (gerade im Vergleich zu den oben genannten Bands), dass hier eben nicht seit zehn Jahren mit der deutschen Sprache „gearbeitet“ wird. Und so darf man gespannt sein, wie die neue Ausrichtung der Band bei den Fans ankommt. Die Kommentare auf YouTube lesen sich zumindest so, als ob viele den Weg mitgehen. Das freut mich für die Band. Ich aber mach vorerst einen Haken an die DONOTS, denn ich find das Album richtig schwach.
Video: DONOTS – „Ich mach nicht mehr mit“