P!NK – Beautiful Trauma
Seit ihrem Karrierestart im Jahr 2000 veröffentlichte P!NK bislang sechs Studioalben und ein Greatest Hits-Album. Sie verkaufte weltweit mehr als 42 Milllionen Alben, 75 Millionen Singles und 2,4 Millionen DVDs. Fünfzehn ihrer Singles erreichten die Top Ten der US Billboard Charts, darunter vier Nummer-Eins-Hits. Noch Fragen?
Auch in Deutschland stehen bislang achtzehn Top-Ten-Singles und drei-Nummer-Eins-Hits zu Buche. Das heißt, dass die Gute schlicht und ergreifend zu den ganz großen Ihrer Zunft gehört. Der Grund, warum ich mir jedes P!NK-Album zumindest kurz anhöre liegt dann auch schon 15 Jahre zurück. Für mich war sie von all den Pop-Sternchen die einzige Künstlerin, der ich eine gewisse Authentizität zustand. Hits wie zum Beispiel „Get The Party Started“ oder „Dear Mr. President“ sind natürlich genau so am Reißbrett entstanden, wie die Songs von Britney Spears und Co. Aber die Mixtur aus Punk-Attitüde und Null-Bock-Stimmung unterscheidet P!NK bis heute von der gesichtslosen Masse geklonter Mainstream-Musikerinnen.
„Beautiful Trauma“ ist das siebte Album von Alecia Beth Moore, wie P!NK bürgerlich heißt. Und gleich die erste Single „What About Us“ ist direkt in 26 Ländern auf Platz 1 der iTunes-Charts geschossen. Eine typische P!NK-Nummer, die Popmusik in perfekter (und das ist positiv gemeint) Weise zelebriert. Auch der Titeltrack funktioniert als Opener super. Dieser wird von „Revenge“ abgelöst, dass mit einem Eminem-Feature um die Ecke kommt undd dabei so derbe an „Because I Got High“ von Afroman erinnert, dass man den Song irgendwie nicht Ernst nehmen kann. Eminem macht, das sei kurz erwähnt, einen soliden aber alles andere als spektakulären Job. Eigentlicher Hit auf „Beautiful Trauma“ ist jedoch „Whatever You Want“, der sich direkt als Ohrwurm in den Gehörgängen des Hörers festsetzt.
Nach diesen vier Songs kommt die unvermeidliche Ballade, die die Stimmung direkt mal runterzieht, da der Song an Beliebigkeit nicht zu überbieten ist. Hat man irgendwie schon tausend Mal gehört. Tja, und danach zeigt sich dann auch der Grund, warum ich mir jedes P!NK-Album ausschließlich dieses einmal anhöre. „Where We Go“ ist mit einem schönen Gitarren-Intro noch interessant, danach werden die Songs aber zunehmend schwächer. Die Beats werden zwar fetter, die Songs dafür schlechter und der rote Faden, der zu Beginn noch zu erahnen war, geht dabei komplett flöten. Schade eigentlich. Mit der Stimme und ihrem Songwriter-Team im Rücken würde P!NK auf eine wirklich gute Indie-Sängerin abgeben.
Video: P!NK – „What about Us“