Schmutzki – Spackos Forever
Ehrlich gesagt finde ich „Spackos Forever“, das zweite Album von Schmutzki, recht überflüssig. Mit fast 40 bin ich aber auch aus dieser gewollt lustigen Bierseeligkeit herausgewachsen und wahrscheinlich einfach zu schlecht gelaunt.
Dabei fängt das alles ganz gut an. Den Refrain vom Opener „Hey Haters“ finde ich nämlich ziemlich cool. Catchy wie Sau und gleichzeitig eine sympathische Selbsteinschätzung:
„Ja und die Hater haten weiter – gut so! Und die Poser posen weiter – gut so! Und die Machos matschen weiter -fuck you! Und die Schmutzkis schmutzeln weiter, denn: Hinter Hatern haten Hater hinterher, hinterher haten Hater hinter Hatern her.“
Aber auf Albumlänge? Dafür reicht es einfach nicht. Das vor Pathos triefende „Was immer auch kommt“ ist für die Zielgruppe im Bierzelt sicherlich ein super Schlusssong. Der lustige Pop-Punk-Rumpler „Zeltplatz Baby“ lädt live zum kollektiven Pogo ein und die ein oder andere Textzeile sorgt sogar für einen kleinen Schmunzler. Viel falsch machen die Jungs also eigentlich nicht.
„Spackos Forever“ ist nämlich alles in allem gut gemacht und hat sicherlich auch eine Berechtigung. Wer jedoch mit den Abstürzenden Brieftauben, Die Ärzte oder Extrabreit groß geworden ist, dem reicht es einfach nicht, dass man den Quatsch von früher musikalisch an dem aktuellen Indie-Rock anpasst. Es bleibt Quatsch bzw. uninspirierter Quatsch, der im Falle von Schmutzki seinen Höhepunkt im „Sauflied“ findet. Und auch wenn man die Ironie verstanden hat, es macht den Song, die Idee und das, was Live beim Song passieren wird, nicht besser. Aber hey, jeder wie er will, schließlich geben Schmutzki nen Scheiß, dass mich deren gute Laune annervt. Richtig so!
Video: Schmutzki – „Hey Haters“