The Hotelier – Goodness
„I see the moon, the moon sees me. I would smile but it would be meaningless.“ Den von Presse und Fans heiß erwarteten Nachfolger zu „Home, Like No Place Is There“ mit einem Gedicht zu beginnen, muss man sich auch erstmal trauen. An Selbstbewusstsein mangelt es den Jungs von The Hotelier also schon mal nicht.
Bereits bei ihrem Auftritt im Vorprogramm von Knapsack im vergangenen Jahr konnten mich The Hotelier schon überzeugen. Mit Ihrem dritten Album „Goodness“ schafft es die Band aus Worcester, Massachusetts aber direkt an die Spitze meiner bisherigen Jahrescharts. Das Vorgängeralbum „Home, Like No Place Is There“ gefiel mir vor zwei Jahren vor allem durch seine eigenwillige Mischung aus alten Emo-Anleihen, authentischem Punk-Spirit und tollen Indie-Rock-Songs.
Der Punk-Spirit wurde auf „Goodness“ nun ein bisschen zurückgefahren. Dafür habe ich das Gefühl, mich noch ein bisschen mehr an alte Emo-Bands erinnert zu fühlen. The Hoteliers lassen sich stellenweise extrem lange Zeit, ihre Songs zu entwickeln. Ich muss dabei ein bisschen an Mineral oder auch The Appelseed Cast denken, auch wenn das musikalisch nicht so richtig passen mag. Durch die Ruhe im Songaufbau entfalten Songs wie „Piano Player“ aber erst ihre Stärke. Mit den leicht disharmonischen Gitarren ist diese Nummer schon jetzt einer der besten Songs des Jahres. Vor allem, weil die erste Strophe so schön Lo-Fi abgemischt wurde. Gefällt mir gut.
Was bleibt? Eine Band, die auf dem Sprung ist. Ein Album, dass sich auf jeden Fall in den Jahrescharts der bekannten Indie-Magazine wieder finden wird und das Gefühl, ein paar ehrliche und authentische Songs gehört zu haben, die eigentlich alles können. Und aus diesem Grund höre ich mir das Album jetzt einfach noch mal an. Von Anfang bis zum Ende.
Video: The Hoteliers – „Piano Player“