Björn Kleinhenz – Ursa Minor
Björn Kleinhenz war für mich die erste große Entdeckung, nachdem wir Crazewire gegründet haben. Sein wundervolles 2004er-Album „Trans Pony“ begeisterte mich damals bereits nach wenigen Minuten.
Ich weiß noch genau, wie ich in meiner Studentenbude saß, in den Nachthimmel schaute (passender Weise heißt sein neues Album „Ursa Minor“ übersetzt so viel, wie das Sternenbild „Kleiner Bär“ / auch „Kleiner Wagen“) und mal nicht an den Prüfungsdruck dachte, sondern ausschließlich an die schöne Musik, die da aus der Stereoanlage tönte. Bis heute höre ich Teile des Albums wirklich sehr gerne.
Danach habe ich ihn zwar einige Male live gesehen und auch interviewt, aber so richtig begeistern konnte er mich später weder mit seinen Liveauftritten, noch mit seinen weiteren Alben. Irgendwie war die Magie dahin. Auch sein neues Album „Ursa Minor“ kann diese alte Liebe nicht neu entfachen. Allerdings versöhnt es mich ein bisschen mit der Musik von Björn Kleinhenz. Bereits 2014 nahm Kleinhenz mit einigen Freunden den Großteil des Albums in einer alten Scheune in Mala in Südschweden auf. Die Streicher-Sequenzen schrieb er später gemeinsam mit einem Freund und nahm sie daraufhin mit einigen Musikern in Berlin auf. Kleinhenz wollte es einfach, schnell und schön. Und zumindest einige der zehn Songs sind dann auch wirklich „schön“ geworden. Zum Beispiel das getragene „Raymond“, dass durch eine wundervolle weibliche zweite Stimme besticht.
Und trotzdem gibt es auch auch „Ursa Minor“ einigen Leerlauf, der dadurch entsteht, dass die Songs von Kleinhenz häufig eben doch gleich klingen. Oder, wir wollen nicht despektierlich sein, er mit den Jahren seinem Stil treu geblieben ist.
Video: Björn Kleinhenz – „Jump“