Mist – The Loop of Love
Es muss im Sommer 2004 gewesen sein. Mit Fabian, mit dem ich damals Crazewire gegründet habe, mache ich mich auf den Weg zum Haldern Pop Festival. Ein bisschen aufregend war das schon, unser erstes Festival als Journalisten. In meiner Erinnerung gab es Freibier, einen sehr betrunkenen Adam Green und ein belgisches Spiegelzelt, in der ich eine Band namens Mist kennen lernte.
Zumindest ihre Musik. Und die hat mich damals umgehauen. Die fantastische Stimme von Rick Treffers, die großartige Melancholie des hierzulande leider nicht gewürdigten Debütalbums „We Should Have Been Stars“ und dieses tolle Ambiente im Spiegelzelt machten das Konzert zu einem Highlight, an das ich mich sofort wieder erinnerte, als mir nun das neue Album von Mist geschickt wurde. Zur Sicherheit kurz bei der Promofirma nachgefragt, ob es sich um die selbe Band handelt und nach der prompten Antwort gefreut, dass es die Band scheinbar doch noch gibt. Also ab in den CD-Player mit „The Loop of Love“.
Sieben Jahre ist es nämlich her, dass Treffers mit diesem Projekt unterwegs war. Sieben Jahre, in denen er sich selbst nicht sicher war, ob er überhaupt noch mal mit dieser Band unterwegs sein wird, schließlich hatte man sich nach dem letzten Album „Period“ faktisch aufgelöst. Glücklicher Weise hatten auch seine beiden Buddies Ivar Vermeulen und Jeroen Luttikhuis Lust auf mehr, und so entstand in Spanien ein weiteres ziemlich gutes Album als Band.
Die Stimme und die Melancholie sind geblieben. Auch die Tatsache, dass sich nicht jeder Song auf dem gleichen Niveau befindet ist nicht neu. Aber das hat mich vor 10 Jahren auch nicht gestört. Trotzdem hält meine Freude erst einmal nur bis zum zehnten Song. In dem Moment denke ich an „The Poison I Swallow“ vom Debütalbum und suche es im CD-Regal, um noch etwas intensiver in Erinnerungen zu versinken. Den Rest des neuen Albums entdecke ich dann Stück für Stück während der kommenden dunklen und kalten Jahreszeiten. Schön, dass es solche Momente in der Schnelllebigkeit des Musikbusiness noch gibt.
Video: Mist – „Go“