Frank Turner – Positiv Songs For Negative People
„I once wrote you postcards, but you never wrote back. You promised me you would and I am still waiting for that.“ Auch auf seinem neuen Album spielt Turner wieder mit den Herzen junger Mädels und alten Emo-Klischees.
Ich schätze Frank Turner. Er hat das Herz am rechten Fleck, behandelt seine Fans ordentlich und Songs schreiben kann er auch. Das beweist er auch auf „Positiv Songs For Negative People“ – zumindest bei einer handvoll Songs. “Ich finde, dass dieses Album alles auf den Punkt bringt. Es ist eine Zusammenfassung und das Ergebnis der ersten fünf Alben,” erklärte Turner vor Veröffentlichung des Albums. Und damit liegt er absolut richtig. Aber leider nicht im positiven Sinne. Nach sechs Studioalben in acht Jahren sowie diverser EPs macht sich nämlich Langeweile breit.
Neue Erkenntnisse gewinnt man beim Hören seines neuen Albums nicht. Schlimmer noch, man glaubt alles schon gehört zu haben. Dazu der kitschige Albumtitel und Textzeilen, wie die oben zitierte. Für Fans natürlich toll, da ihre Bedürfnisse bedient werden. Für den Außenstehenden jedoch unspannend. Das war bei seinen ersten Alben und EPs noch anders. Ich erinnere zum Beispiel an das tolle „Love Ire & Song“.
Aber genug gemotzt. Mit der kleinen Hymne „Josephine“ und dem treibenden „Demons“ kann man nichts falsch machen. Und auch das kurze Intro „The Angel Islington“ passt mit seinem Lo-Fi-Charme ganz hervorragend an den Anfang eines Frank Turner-Albums. Der Rest ist Singer-/Songwriter-Massenware, die sowohl Turner selbst, als auch andere Songwriter schon wesentlich „emotionaler“ und spannender auf CD gepresst haben.
Video: Frank Turner – „Get Better“