As It Is – Okay

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich Pop-Punk echt nicht so schlecht finde wie der Ruf ist, der diesem Sub-Gerne alt-ehrwürdiger Punk-Klänge vorauseilt. Zwar tanzen hierzu nach wie vor überwiegend pubertierende und mit der ersten, extremen Hormonbelastung nicht zurechtkommende Teenager*innen durch ihre mit Postern behangenen Zimmer, aber hier und da ertappe auch ich mich immer mal wieder dabei, wie ich die eine oder andere Zeile alter und neuer Pop-Punk-Perlen mitsinge.
Bands wie The Wonder Years, For Years Strong, Real Friends, The Starting Line oder etwas aktueller Neck Deep und The Story So Far haben einen beachtlichen Beitrag dazu geleistet, dass man auch dazu stehen darf. Allerdings findet sich unter allem was gut ist, auch immer einen Haufen eher mittelmäßiger und noch einen viel größerer Haufen wirklich nerviger Bands.
As It Is, die ich vor fast zwei Jahren bereits als Support-Act von Silverstein gesehen habe sind, nachdem ich mir nun ihr zweites Album „okay“ angehört habe, eher im Tal zwischen Haufen zwei und drei zu finden.
Dass die fünf Briten mit ihrem 2012er-Debüt „Never Happy, Ever After“ von der UK- und US-Presse quasi in den Himmel gelobt wurden, kann ich deshalb verstehen, weil sie handwerklich absolut alles richtig machen. Vom Aussehen, über den Sound, die Stimme und die Texte passt da einfach jedes Puzzlestück zusammen. Aber es ist eben nicht das 2000 Teile 3D Puzzle an dem ich seit Weihnachten sitze, weil ich nicht aufhören kann, bis ich endlich fertig bin.
Was ich damit sagen möchte: As It Is klingen wie eine Mischung aus den Jonas Brothers, Fall Out Boy und Boys Like Girls, die dazu auch noch absolut langweilig ist. Sogar die Jonas Brothers haben einen Hit auf jeder Platte. Hier schweift meine Aufmerksamkeit nach drei Songs derart ab, dass ich mich nur schwerfällig dazu motivieren kann, weiter zu zuhören. Und natürlich kommt dann kurz vor Ende noch dieser eine Akustik-Song, dank dem ich nun endgültig überzeugt bin, dass „Okay“ wie eine lieblos zusammengestelltes Potpourri aller in diesem Artikel genannten Bands klingt und sich jeglicher Gerne-Klischees bedient hat, um diese Platte so cheesy wie nur irgendwie möglich zu machen.
Video: As It Is – „Pretty Little Distance“