Ciaran Lavery – Not Nearly Dark

Der nordirische Singer-/Songwriter Ciaran Lavery veröffentlicht nun sein Debütalbum „Not Nearly Dark“ auch in Deutschland. Passend zur Jahreszeit gibt es melancholische Songperlen, die ebenso gefühlvoll wie aufrichtig sind.
Okay, Lavery erfindet das Rad auf „Not Nearly Dark“ nicht neu. Seine Songs sind aber ein bisschen besser, seine Stimme ein wenig charismatischer, als viele seiner Genre-Kollegen. Dazu kommt die dezent eingesetzte Zweitstimme von Sängerin Edelle Mc Mahon, die in einigen der Songs schöne Akzente setzt. Ansonsten erwarten den Hörer Arrangements, die auch von Musikern wie Damien Rice oder Ian Fisher sein könnten. Hier ein Klavier, dort eine Trompete. Schließlich muss man auf Albumlänge auch für ein bisschen Abwechslung sorgen.
Lavery selbst schreibt in seinen Songs über all die Dinge, über die man eben mit einer Akustikgitarre singt – Liebe, Verlust, Erlösung. Das klingt so unspektakulär, wie diese Phrasen nach dem Singer-/Songwriter-Hype eben klingen. Trotzdem erreicht er damit ganz schön viele Menschen. Seine Single „Shame“, ganz nebenbei auch der beste Song des Albums, hat über 12 Millionen Klicks bei einem Streamingdienst. Das ist schon mal eine Ansage.
Am Ende ist „Not Nearly Dark“ ein wirklich gelungenes Debütalbum mit wenigen Höhepunkten und keinen Ausreißern nach unten. Dafür besticht es durch einen authentischen Sänger, der seine eigene Offenheit selbst als therapeutisch empfindet.
Video: Ciaran Lavery – „Shame“