Frank Carter & The Rattlesnakes – Blossom

Frank Carter sollte den Meisten bereits durch sein Dasein als Frontmann der britischen Prunkband Gallows ein Begriff sein. Immerhin sechs Jahre prägte Frank hier den Sound der Band. Mit Frank Carter & The Rattlesnakes könnte man meinen, dass er, nach dem kurzen Intermezzo als Pure Love, einen kleinen Egotrip auf seinen Namen in der Szene fährt und sich mit „The Rattlesnakes“ den belanglosesten Beinamen gewählt hat, den er auch nur irgendwo finden konnte. Aber was soll es, hier geht es schließlich um Musik.
Zu „Blossom“ dem aktuellen Album kann man tatsächlich nicht allzu viel sagen, es fällt von Beginn an dieser Effekt auf der Musik auf, der dem Hörer die gesamte Zeit über des Gefühl gibt, dass seine Boxen zerstört seien oder irgendetwas maßlos übersteuert. Vielleicht auch nur ein interessanter Produzenten-Trick, um die unfassbare Power der Songs, die durch ihre Spielweise und Franks aggressiven Gesang ausgestrahlt werden, auf den Hörer zu übertragen. Ich muss sagen, es gelingt hervorragend und wertet das gesamte Album ungemein auf.
Kurz gefasst hört man hier authentischen Punkrock der Wut und Hass zeitgemäß zum Ausdruck bringt. Irgendwo zwischen Minor Threat und Black Flag findet man Frank Carter & The Rattlesnakes. Somit ist schnell klar wo die Jungs herkommen – aus Hardcore und Punkrock. Der erste Track „Juggernaut“ bringt zudem diese drückende Schwere mit sich, die man aus dem Hardcore oder noch viel besser aus dem Metalcore kennt, „Trouble“ hingegen zeigt nicht nur die Wurzeln des Punkrock sondern auch die geographische Herkunft der Band klarer als irgendein anderer Titel auf „Blossom“. „Fangs“ ist dann letztlich das beste Beispiel dafür, dass Wurzeln, Background und Attitüde klar sind, ohne dabei nach einer der vergleichsweise schäbigen Produktionen einer gleichwertigen Band von vor 25 Jahren zu klingen.
„Blossom“ sind zehn Songs voller ehrlichem, modernem und dynamischen Punkrock, der eine unfassbare Kraft beim Hören ausstrahlt. Es wird sich hierbei jedoch nicht um ein neues historischen Genrewerks handeln, sondern lediglich um ein ordentliches und ehrliche erarbeitetes „Stück“ Musik.